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FAO und Partner fordern energischere Maßnahmen zur Reduzierung von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung

Mittwoch 13 Juni 2012

Die Initiative SAVE FOOD zielt darauf, Nahrungsmittelverluste zu reduzieren und die Nachhaltigkeit zu stärken.

Gemeinsam mit wichtigen Partnern ruft die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Unternehmen und Organisationen in aller Welt dazu auf, sich an der SAVE-FOOD-Initiative zu beteiligen und so einen Beitrag zur Reduzierung von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung zu leisten.

Die SAVE-FOOD-Initiative wurde 2011 ins Leben gerufen, um der enormen Lebensmittelvergeudung entgegenzuwirken: Jedes Jahr gehen rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren oder werden verschwendet – das entspricht in etwa einem Verlust von 1 Billion US-Dollar.

Derzeit engagieren sich mehr als 50 Partner für die Save-Food-Kampagne. Die FAO ruft gemeinsam mit der Messe Düsseldorf GmbH und der Verpackungsmesse Interpack private Unternehmen und gemeinnützige Organisationen, die mit der Lebensmittel-Lieferkette tun haben, dazu auf, sich an der Kampagne zu beteiligen und ihr Know-how einzubringen.

Neue Technologien, bessere Verfahren, Koordination und Investitionen in die Infrastruktur – von der Nahrungsmittelproduktion bis hin zum Verzehr – sind von entscheidender Bedeutung, um Lebensmittelverschwendung und -verluste zu reduzieren.

Nachhaltigkeit
„Vor dem Hintergrund von 900 Millionen hungernder Menschen in aller Welt und einem finanziellen Verlust von einer Billion Dollar ist klar: Eine Reduzierung der Lebensmittelverluste kann das Leben der Menschen verbessern, zur Versorgungssicherheit beitragen und die Umweltauswirkungen minimieren“, erklärt Gavin Wall, Leiter der Abteilung Ländliche Infrastruktur und Agrarwirtschaft bei der FAO.

Ein Drittel der weltweit für den menschlichen Verzehr produzieren Lebensmittel wird weggeworfen oder geht anderweitig verloren – und damit auch die natürlichen Ressourcen, die für ihre Produktion benötigt wurden. Die weltweiten Nahrungsmittelverluste summieren sich in Industrieländern auf ca. 680 Mrd. US-Dollar, in Entwicklungsländern auf 310 Mrd. US-Dollar.

„Die Verbesserung der Versorgungssicherheit durch die Reduzierung der Nahrungsmittelverluste und -verschwendung ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern können und die deshalb auch ein zentrales Thema auf der UN-Konferenz Rio+20 zur Nachhaltigen Entwicklung sein wird“, so Wall.

„Wenn nur ein Viertel der gegenwärtig weltweit verschwendeten Lebensmittel gerettet werden könnte, würde das schon ausreichen, um 900 Millionen hungernde Menschen zu versorgen“, erklärt Robert van Otterdijk, Teamleiter der FAO für SAVE FOOD.

Weitrechende Wirkung
Nahrungsmittelverluste treten über die gesamte Lieferkette auf, haben jedoch je nach Region unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen.

In Entwicklungsländern sind Kleinbauern am stärksten von Nahrungsmittelverlusten betroffen. Fast 65 Prozent dieser Verluste treten bei der Produktion, nach der Ernte und während der Verarbeitung auf. Hier hilft zum Beispiel ein laufendes Projekt in Gambia mit dem Ansatz „One-Village – One-Product“ den Bauern dabei, ihre Verluste deutlich zu reduzieren.

In Industrieländern treten Nahrungsmittelverluste aufgrund der „Wegwerfmentalität“ häufig auf Einzelhandels- und Verbraucherebene auf. Die Pro-Kopf-Verschwendung an Lebensmitteln in Europa und Nordamerika liegt bei 95-115 kg im Jahr, während es in Subsahara-Afrika und Süd-/Südostasien nur 6-11 kg sind.

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